So steigen die Krankenkassenprämien 2020

Das Vergleichsportal Comparis rechnet auch diese Jahr wieder mit einem deutlichen Anstieg der Krankenkassenprämien für 2020. Dieser soll nicht so hoch ausfallen wie auch schon, ist aber mit 2 bis 3 Prozent immer noch beträchtlich. Als Preistreiber wird weiterhin die Menge der konsumierten ärztlichen Leistungen ausgemacht, und nicht etwa der Preis, der für diese bezahlt werden muss.

Tarmed verteuert die Krankenkassenprämien 2020

Felix Schneuwly sieht das grösste Problem im Bereich der ambulanten ärztlichen Abrechnungen. Diese werden über Tarmed abgerechnet. Für das erste Quartal 2019 betrug der Anstieg der über Tarmed abgerechneten Leistungen im Bereich der Arztpraxen 4.4 Prozent. Noch viel extremer sieht es bei den Spitalambulatorien aus: Hier betrug der Anstieg sagenhafte 17.7 Prozent.

Gemäss Schneuwly lässt Tarmed den Spitälern und Ärzten viel zu viel Spielraum bei der Abrechnung ambulanter Leistungen. Bei der Fakturierung werden deshalb die besseren Tarifpositionen bevorzugt genutzt, und die schlechteren vermieden. Als mögliche Lösung fordert der Comparis-Experte den Ersatz von Tarmed durch eine Abrechnung über Stundentarife mit Pauschalen.

Auch Preisenkungen bei Medikamenten helfen nicht für günstigere Krankenkassenprämien

Auch im Bereich der Medikamente macht Schneuwly grossen Handlungsbedarf aus. Bereits heute wird im Bereich Krebsbehandlung ein Fünftel der Ausgaben für Medikamente getätigt, die entweder von Swissmedic noch nicht zugelassen wurden oder deren Platzierung auf der Spezialitätenliste der kassenpflichtigen Medikamente durch das BAG noch ausstehend ist. Das Vergleichsportal schätz die Gesamtkosten für diese neuartigen Gentherapien auf momentan 207 Millionen Franken, mit einer steil nach oben zeigenden Tendenz. Laut Schneuwly sollten deshalb nicht die erbrachten Leistungen vergütet werden, sondern der erbrachte Therapieerfolg.

Die Medikamentenpreise allgemein sinken dagegen seit Jahren. Dies drückt auch auf die Margen der Apotheker. Im ersten Quartal 2019 hat dies zu einer Umsatzeinbusse von 4.1 Prozent in der Branche geführt.

Sinkende Medikamentenpreise sollten naturgemäss zu günstigeren Krankenkassenprämien führen. Paradoxerweise ist dies jedoch nicht der Fall. Im selben Zeitraum, in dem die Apotheker einen Umsatzeinbruch zu verzeichnen haben, steigerten die selbstdispensierten Arztpraxen ihren Umsatz um 4.3 Prozent. Gemäss Schneuwly kann es dafür nur eine sinnvolle Erklärung geben: Sowohl Tarif- als auch Preissenkungen bei Medikamenten werden von den Ärzten schlicht und einfach durch mehr Konsultationen und eine höhere Menge verkaufter Medikamente kompensiert.

Ein Krankenkassenvergleich 2020 lohnt sich

Da auch für 2020 wieder sehr unterschiedliche Prämienerhöhungen zu erwarten sind, lohnt sich der Krankenkassenvergleich auch dieses Jahr. Sobald die neuen Prämien für 2020 Ende September bekannt gegeben werden, sollten Herr und Frau Schweizer einen Vergleichsdienst besuchen und sich für 2020 eine günstige Krankenkassenprämie sichern. Da bei allen Kassen in der Grundversicherung dieselben Leistungen vergütet werden, kann man mit dem Prämienvergleich praktisch nicht falsch liegen.

Krankenkassenprämien 2019 – Droht jetzt der Prämienschock?

Bei den Krankenkassenprämien 2019 droht ein Prämienschock

Nachdem bereits im letzten Jahr, wie selbstverständlich auch in allen Jahren zuvor, die Krankenkassenprämien wieder kräftig in die Höhe geschossen sind, droht uns für 2019 der nächsten Prämienschock. Grund dafür ist ein seitens Bundesrat verordnetes Spardiktat, das im letzten Jahr dafür gesorgt hat, dass die Krankenkassenprämien nicht noch höher ausgefallen sind. Hoffnung gibt es dieses Jahr für junge Erwachsene, deren Prämien gemäss Medienberichten sogar sinken könnten.

Krankenkassenprämien 2018 künstlich „tief“ gehalten

Der Bundesrat hat letztes Jahr in den Ärztetarif Tarmed eingegriffen. Gemäss Bundesrat Alain Berset soll dieser Eingriff zu deutlichen Kosteneinsparungen führen, und bereits in diesem Jahr (2018) Wirkung zeigen. Das Bundesamt für Gesundheit hat aus diesem Grund letztes Jahr die Krankenkassen angewiesen, das theoretische Sparpotetial vollumfänglich zu berücksichtigen, als es darum ging die Krankenkassenprämien für 2018 festzulegen. Und dieses Sparpotential ist nicht etwa gering: Ganze 470 Millionen Schweizer Franken sollen durch den Eingriff in Tarmed bereits im Jahr 2018 eingespart werden können.

Wo liegt das Problem?

Das Problem liegt darin, das dieses Sparpotential theoretischer Natur ist. Berset hat bereits 2014 versucht, in den Ärztetarif Tarmed einzugreifen. Dieser Eingriff wurde damals allerdings von Spitalambulatorien und Ärzten elegant umgangen. Passiert das im laufenden Jahr wieder, dürfte der theoretische Spareffekt von 470 Millionen Schweizer Franken ganz oder zumindest teilweise verpuffen. Felix Schneuwly, Head of Public Affairs beim Online-Vergleichsdienst Comparis, hat bereits letztes Jahr verlauten lassen, das es höchst unseriös sei, jede Kasse zu zwingen, ein theoretisches Sparpotential bei allen Prämien zu berücksichtigen. „Weder der Bundesrat noch das BAG werden die unternehmerische Verantwortung für die Kassen übernehmen, wenn die optimistische Tarmed-Spar-Prognose von 470 Millionen Franken nicht eintrifft und in der Folge 2019 ein Prämienschock droht“. Die gesamte Medienmitteilung von Comapris finden sie hier.

Sinkende Krankenkassenprämien 2019 für junge Erwachsene

Die Gruppe der jungen Erwachsenen sind in der Regel die Personen, die im Gesundheitswesen mit Abstand am wenigsten Kosten verursachen. Gerade einmal ein Drittel der bezahlten Krankenkassenprämien muss für medizinische Leistungen aufgewendet werden, der Rest fliesst in den Risikoausgleich. Aus diesem Topf werden dann die deutlich höheren Kosten gedeckt, welche von den älteren Generationen verursacht werden. Bisher hatten die Krankenkassen aus diesem Grund überhaupt keinen Anreiz erhalten, jungen Erwachsenen zusätzliche Rabatte zu gewähren.

Dieses Jahre wurde nun von Parlament und bundesrat beschlossen, das der Risikoausgleich für die Gruppe der jungen Erwachsenen zwischen 19 und 25 Jahren ab 2019 um die Hälfte reduziert wird. Die gibt den Krankenkassen nun die Möglichkeit, für die junge Generation zusätzliche Rabatte zu gewähren. Der durchschnittliche Spielraum soll um die 100 Franken pro Monat betragen. Aus diesem Grund dürfen die jungen Erwachsenen damit alles in allem sogar mit sinkenden Krankenkassenprämien fürs 2019 rechnen.

Für die älteren Generationen droht 2019 der ultimative Prämienschock

Hier werden wir nun einmal etwas schwarz malen: Gehen wir mal davon aus, dass sich die optimistische Prognose von Herr Berset betreffend Eingriff in den Ärztetarif Tarmed nicht erfüllt und die Einsparungen deutlich weniger hoch ausfallen. Dies würde dann bedeuten, dass die Krankenkassen fürs 2019 dafür mit einer deutlichen Prämienerhöhung kompensieren müssen. Rechnen wir nun noch dazu, dass die Generation junger Erwachsener nur noch die Hälfte in den Risikoausgleich einzahlen wird, dann sieht es fürs nächste Jahr zappenduster für alle über 25-jährigen aus. Hier droht für 2019 der ultimative Prämienschock.

Was kann man gegen hohe Krankenkassenprämien 2019 machen?

Die einzige Möglichkeit, die uns allen bleibt, ist der Krankenkassenvergleich. Immer noch gilt, dass die Leistungen in der Grundversicherung bei allen Krankenkassen einheitlich sein müssen. Keine Krankenkasse darf zusätzliche Leistungen vergüten, Sie erhalten überall dasselbe für Ihr Geld. Vergleichen Sie die Krankenkassenprämien 2019 und schliessen Sie Ihre Grundversicherung dort ab, wo Sie die günstigste Prämie erhalten.